Kuschari - Koshari
https://aegyptischkochen.blogspot.com/2015/11/kuschari.html?m=0
Kuschari kann sinngemäß mit „Mischmasch“ oder „Durcheinander“
übersetzt werden, denn bei diesem ägyptischen Nationalgericht werden Linsen,
Reis, Nudeln und Kichererbsen getrennt voneinander gekocht und dann auf dem Teller
mit Soße durcheinander gemischt. Es ist ein veganes und sehr sättigendes
Gericht, das ein bisschen das Image eines „Arme-Leute-Essens“ hat. In der Tat
habe ich meinen ersten Teller Kuschari im Jahr 1992 noch für 25 Piaster auf der
Straße im Khan El Khalili Bazar gekauft, mittlerweile kostet eine Portion etwa das
dreizigfache.
Kuschari ist eines des beliebtesten Fast Food Ägyptens und es gibt überall Kuschari -Straßenkarren und Restaurants. Vielleicht liegt es daran, dass die Kuschari-Zubereitung zu Hause etwas aufwändig ist. Man braucht sage und schreibe 8 Töpfe und Pfannen, wenn man alles gleichzeitig kocht. Man könnte zwar die Linsen und den Reis in einem Topf kochen, aber der eine Topf macht den Kohl dann auch nicht mehr fett und jeder kann den Linsenanteil in seinem Kuschari selbst bestimmen, wenn sie separat serviert werden.
Das wohl bekannteste Kuschari-Restaurant Ägyptens ist Abou Tarek in Downtown Kairo, das sogar den Guiness-Rekord für das größte Kuschari der Welt aufgestellt hat. Die Auswahl auf der Speisekarte beschränkt sich lediglich auf die Größe des einzigen darauf verzeichneten Gerichts: Kuschari. Zum Dessert gibt es Milchreis – Ros bil Laban.
Zu Kuschari gehören drei verschiedene Soßen, mit dem sich jeder
sein Kuschari individuell würzt: Eine einfache Tomatensoße, eine
Knoblauch-Essig-Soße und eine Chilisoße. Generell enhält Kuschari viel
Knoblauch, Hülsenfrüchte und Zwiebeln und ist dadurch etwas schwer verdaulich
und kann schwer im Magen liegen.
Wenn in Ägypten etwas anderes als dieses Gericht mit
Kuschari bezeichnet wird, bedeutet es , dass etwas durcheinander gemischt ist,
z.B. bezeichnet „Schai Kuschari“ schwarzen Tee, bei dem die Teekrümel offen im
Tee schwimmen (ohne Teebeutel).
Tipps: Am Vortag können zubereitet werden:
Röstzwiebeln, Knoblauch-Essig-Soße und Chilisoße
Ersatzweise können gegarte Kichererbsen aus der Dose und
fertige Röstzwiebeln benutzt werden.
Das restliche Öl von den Röstzwiebeln kann gefiltert für den
Reis oder die Tomatensoße benutzt werden.
Viele Arbeitsschritte können parallel gemacht werden, aber
Ihr solltet darauf achten, dass nichts kalt wird. Wenn die Linsen, Kichererbsen
und Nudeln abgegossen werden, kühlen sie schnell aus, also insbesondere die
Nudeln nicht zu früh kochen und die Linsen und Kichererbsen nicht zu früh
abgießen, sondern wenn sie gar sind noch bis kurz vorm Servieren im heißen
Wasser lassen.
Zutaten:
150 g Kichererbsen
150 g braune Linsen
500 g Reis (gewaschen)
200 g Fadennudeln (Vermicelli)
200 g kurze Röhrennudeln (klein oder gross) (Ditali) und
/oder Spaghetti
6 Tomaten (etwa 700 g),
4 Zwiebeln (etwa 350 g),
5 Knoblauchzehen,
2 EL Mehl
2 EL Tomatenmark
2 Zitronen
50 ml Essig
50 g frische rote Chili, 1 grüne Chili
Öl, Wasser
Kreuzkümmel, Koriander, Chili, Kardamom, Brühwürfel; Salz,
Pfeffer
Zubereitung:
1. Kichererbsen und braune Linsen seperat in reichlich Wasser über Nacht aufquellen lassen.2. Für die Röstzwiebeln:
Die Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Ich benutze dazu meine Küchenmaschine, so werden die Zwiebeln blitzschnell gleichmässig dünn und ohne Tränen geschnitten.
Anschließend im Mehl wenden und dann in einer Bratpfanne in Öl goldbraun braten (Bild weiter unten). Auf Küchenpapier abtropfen lassen. (Das Mehl kann auch weggelassen werden.)
3. Für die Knoblauch-Essig-Soße:
200 ml Wasser mit je ½ TL Kreuzkümmel, Koriander und Chilipulver aufkochen und
10 Minuten köcheln lassen. Dann 2 gepresste Knoblauchzehen, den Essig und etwas
Zitronensaft dazugeben. Abkühlen lassen. 4. Für die Chilisoße: 100 ml
Wasser mit den kleingeschnittenen frischen roten Chilis aufkochen. Dann 1 TL
Chilipulver und 3 EL Öl und 2 EL Zitronensaft hinzufügen und mit dem Pürierstab
zu einer Soße pürieren. Die Soße muss sehr scharf sein. Wenn sie noch nicht
richtig scharf ist, noch mehr Chilipulver zufügen.
5. Für den Reis: Den Reis
waschen. In einem großen Topf etwas Öl erhitzen und darin die Fadennudeln hell
anbraten. Dann den Reis hinzufügen und 5 Minuten unter Rühren erhitzen. In der
Zeit Wasser im Wasserkocher erhitzen. Den Brühwürfel kleinschneiden und
zusammen mit Salz in eine Kuhle in die Mitte des Topfes legen. Darauf das kochende
Wasser gießen, gut umrühren, kurz aufkochen lassen und zugedeckt 20 Minuten auf
kleiner Hitze garen. (Eine detaillierte Anleitung für ägyptischen Reis findest
Du hier.)
6. Die Linsen 20 Minuten kochen. Die Kichererbsen zusammen mit
einer grünen Chili und einer halben Zitrone in reichlich Wasser 30- 40 Minuten kochen.
7. Für die Tomatensoße: Die Tomaten häuten. Ich habe sie
dazu kreuzweise eingeschnitten und dann einfach für eine Minute mit in das
kochende Wasser der Kichererbsen getan und so einen Topf gespart. Dann die
gehäuteten Tomaten mit der Küchenmaschine zerkleinern.
Öl in einem Topf
erhitzen und darin 3 gepresste Knoblauchzehen anbraten (siehe links im Bild). Wenn der
Knoblauch Farbe annimmt die Samen von 3 Kardamomkapseln und etwas Kreuzkümmel
ins Öl geben. 2 EL Tomatenmark unterrühren und dann mit den Tomaten ablöschen.
Auf kleinster Flamme mindestens 15 Minuten kochen lassen, mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
8. Die Nudeln nach Packungsanleitung in Salzwasser kochen.
9. Zum Servieren: Kuschari wird entweder portionsweise auf tiefen Tellern,
auf einer großen Servierplatte oder in einer Schüssel angerichtet. Zuerst kommt
der Reis mit Schareya, darüber werden die Linsen verteilt und darüber die
Kichererbsen und Nudeln gegeben. Dann die Tomatensoße und zuletzt die
Röstzwiebeln zufügen. Die Knoblauch-Essig-Soße und die Chilisoße werden separat
in Kännchen oder Saucieren am Tisch serviert.
Wir trinken selten Softdrinks, aber zu Kuschari gehört Cola einfach dazu.
Bilhana wa schifa! Guten Appetit!
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Hi!
AntwortenLöschenIch bin zufällig über dein Blog gestolpert und bei den Nationalgerichten gleich zu Kochari. Das ist das einzige Gericht das ich aus dem Land kenne, weil mich ein ägyptischer Freund einmal dazu eingeladen hat. Jetzt könnte ich es auch mal selber nachkochen!
Dein Blog landet auf jedem Fall in meinem RSS-Reader, es ist schön zu lesen.
Liebe Grüße
Jana
Hallo Jana, das freut mich. Vielleicht kommst du durch den Blog auch auf den Geschmack bei den anderen Nationalgerichten.
LöschenViele Grüße
Wera
Sabah Alkheir
AntwortenLöschenDanke für das tolle Rezept! Bin grad am kochen und habe Freunde eingeladen :) bin gespannt ob es ihnen so gut schmeckt wie mir :) vor 5 Jahren habe ich bei Abou Tarek in Downtow mein erstes Koshari gegessen! Herrlich! Als ich letzyes jahr während des Ramadans in Misr war, hatte leider das Restaurand in der sherrystreet hurghada geschlossen :(
naja... dann koche ich es halt selber 😁
Hallo Corinne,
Löschendanke für deinen Kommentar!
Ja, im Ramadan wird wohl nicht so viel Kuschari gegessen, wenn dann erst abends, tagsüber haben viele Restaurants dann geschlossen.
Für Einladungen ist es auch besonders gut geeignet, da man es gut für viele Personen kochen kann.
Viele Grüße
Wera
Hallo...Danke für das tolle und ausführlich einfach beschriebene Rezept. Meine Frage ist nur, bevor ich anfange zu kochen: Für wie viele Personen ist es berechnet? Liebste Grüße
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschendarf ich Fragen was Reis mit Schareya ist??
Ich wollte es demnächst mal ausprobieren :-D Haben es in Ägypten schon gegessen und es war super lecker.Danke für das Rezept
Liebe Grüße Anja
Danke für das tolle Rezept. Gestern nach einer Woche in Oberägypten zuhause ausprobiert - toll!
AntwortenLöschenThank you for this recepis! After a great holiday in Egypt I will enjoy to cook them at home!!!
AntwortenLöschenThank you for this recipes! After a great holiday in Egypt I will enjoy to make them at home!
AntwortenLöschenVor genau einem Jahr habe ich einen Freund in Kairo besucht. Ich war vorher noch nie in Ägypten und war zuerst erschüttert über diesen Moloch, schmutzig, laut und vor Autoabgasen strotzend. Es wirkte alles in allem zunächst alles sehr lebensfeindlich auf mich und hat mich entsetzt. Aber dennoch habe ich mir bei meiner Abreise geschworen: ich komme wieder! Denn die Stadt hat mich in ihren Bann gezogen. Ich habe dort sehr freundliche und liebenswerte Menschen kennen gelernt. Und natürlich auch das eine oder andere Restaurant und sehr leckere Speisen! Ich finde es wichtig, auch mal hinter die Kulissen zu schauen, um sich ein Bild zu machen. Und da ich in meinem Freund einen einheimischen Fremdenführer hatte, fiel es mir dann doch nicht schwer, hinter diese Kulissen zu schauen. Meine anfängliche Abneigung hat sich ins Gegenteil verkehrt. Und dafür ist nicht zuletzt auch die ägyptische Küche verantwortlich. Allein das Hotelfrühstück war völlig ungewöhnlich für europäische Gaumen, aber absolut köstlich! Am Ende habe ich dann doch noch etwas gewagt, wovon mir vermutlich jeder Arzt in Deutschland abgeraten hätte: ich habe in einer der unzähligen Garküchen Kosharj gegessen. Ich wäre beinahe vor Wonne unter den Tisch gerutscht. Sooooo köstlich! Und ich empfehle es unbedingt weiter, dass jede mal genau das tun sollte! Kairo, ich komme wieder, sobald das wieder möglich ist!
AntwortenLöschenHallo
AntwortenLöschenWollte nur nachfragen wo jetzt die grünen Chili dazu kommen da sie im Rezept leider nicht vorkommen nur bei der Einkaufsliste 🤷 Danke und LG